Die Museumslandschaft im Schwarzwald

Lebhafte Diskussion über den Glauben

Von Lara Kiolbassa 16.04.2019 - 21:18 Uhr

Ist das Leben auf der Erde einem Zufall zu verdanken oder gibt es ein übernatürliches Wesen, das für alles verantwortlich ist? Würde die Welt noch existieren, wenn es kein menschliches Leben mehr gebe? Diesen Fragen haben sich Jürgen Winter und Werner Klank gestellt.
Schramberg. Die beiden beschäftigten sich beim ersten Talk im Museum in einer sehr lebhaften Diskussion mit der Frage "Gott ist tot – echt jetzt?". Museumsvereinsmitglied Martin Himmelheber moderierte die Diskussion im Auto- und Uhrenmuseum und gab direkt zu Beginn zu: "Ich habe sehr viel Respekt vor dieser Aufgabe." Auf die Idee zur Diskussion kam Himmelheber durch die Vielzahl an Leserbriefen im Schwarzwälder Boten, die der bekennende Atheist Werner Klank vor einiger Zeit durch seine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Erbsünde ausgelöst hatte.

Der Allgemeinmediziner Jürgen Winter studierte per Fernstudium Philosophie und schreibt zurzeit seine Doktorarbeit über die Beziehung von Mensch und Gott vor allem bei Friedrich Hegel. Als Skeptiker bezweifelt Klank die Existenz Gottes und trat aus diesem Grund vor 50 Jahren aus der Kirche aus.

Klank ist überzeugt, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Beweis für Gott gebe. Mit Winters Gegenargument, es gebe auch keinen Beweis für dessen Nichtexistenz, wollte er sich nicht zufrieden geben. Es sei immer unmöglich zu beweisen, dass es etwas nicht gebe, so Klank. Niemand könne beweisen, dass eine kleine Teetasse um den Saturn kreise. Das Gegenteil sei jedoch auch nicht zu beweisen.

Jürgen Winter erklärte, dass auch er eine Beziehung des Zweifelns zu Gott führe. Dennoch sei es notwendig, den Geist als Existenz anzuerkennen. Denn ohne Gott bestünde die Welt nur aus Mathematik und Physik. Alle Dinge, die die Menschen zum Staunen brächten, seien der Beginn eines religiösen Bewusstseins. Eine Aussage, der Klank vehement widersprach: "Ich habe kein Problem damit, dass die Welt nur aus Physik und Mathe besteht."

Er beschrieb den menschlichen Liebesakt aus physikalischer Sicht und brachte das Publikum damit zum Schmunzeln. Mit der Annahme, der Liebesakt des Menschen diene nur dazu, die eigene Art zu erhalten, konnte sich Winter nicht anfreunden. Über die Frage des Sinns kamen die beiden Mediziner zur Frage nach dem Zufall und göttlicher Erschaffung. Klank, überzeugt davon, alles Leben sei durch den einen großen Zufall, den Urknall, entstanden, konnte und wollte Winters Aussage, dieser Zufall sei auch nur eine Hypothese und nicht zu beweisen, nicht verstehen.
Zuletzt diskutierten die beiden Männer über die Frage, ob die Welt überhaupt noch existieren müsste, wenn die Menschen ausgestorben wären. Winter brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass das Fortbestehen der Welt ohne menschliches Leben nicht mehr viel Sinn mache, während Klank argumentierte, dass die Welt, um zu bestehen, nicht von den Menschen abhängig sei.

Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den Gästen, die Fragen stellten und ihre eigenen Überzeugungen zum Ausdruck brachten. Schnell kristallisierten sich Anhänger und Gegner der verschiedenen Auffassungen von Gott und Religion heraus und es hätte wohl ewig so weiter gehen können, wenn nicht ein sehr charmanter Herr der Diskussion mit den Worten: "Sie sind beide Ärzte und wenn man zu Menschen wie Ihnen geht, dann braucht jeder einen guten Glauben, um da heil wieder herauszukommen. Aus diesem Grund kann ich mit Ihnen beiden .eben." einen netten Abschluss gegeben hätte. Himmelheber bedankte sich für dieses "schöne Schlusswort" und lud die Gäste ein, sich bei einem Glas Wein noch weiter über das Thema der Existenz Gottes zu unterhalten.

 Quellenangabe: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-lebhafte-diskussion-ueber-den-glauben.b8771e61-4c12-4e60-a0db-c4113e1244cb.html

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