Die Museumslandschaft im Schwarzwald

Junghans-Ausstellung erinnert an Pioniergeist aus Schramberg

Das Museum »Erfinderzeiten« erinnert ab heute mit einer neuen Sonderausstellung an den Pioniergeist der Schramberger Uhrenfabrik Junghans: Vor 30 Jahren stellte sie die weltweit erste Funkuhr für den Privatgebrauch vor.

»30 Jahre seriengefertigte Funkuhr aus Schramberg« nennt sich die neue Sonderausstellung im Auto- und Uhrenmuseum »Erfinderzeiten« in Schramberg, die heute eröffnet wird. Mit der Schau erinnert das Museum daran, dass die Schramberger Firma Junghans vor genau 30 Jahren die weltweit erste seriengefertigte Funkuhr für den privaten Gebrauch auf den Markt brachte.

Streben nach Präzision
»Die Geschichte der Uhr war stets ein Streben nach Präzision, Steigerung der Gangreserve und Miniaturisierung«, erklärt Museumsleiter Harald Burger in einer Pressemitteilung zur neuen Schau. Das »Zentrum der Zeit« sei die Atomuhr in der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. »Ihre Genauigkeit ist so hoch, dass eine Abweichung von einer Sekunde erst in mehr als einer Million Jahren zu erwarten ist.«

Bei Uhren für den privaten Gebrauch setzte die Entwicklung zu höherer Genauigkeit mit dem Aufkommen der Elektronik ein. »1967 schuf Wolfgang Hillberg, Professor für  Elektrotechnik in Darmstadt, die technischen Voraussetzungen für die Funktion von Funkuhren.« Gemeinsam mit der Technischen Bundesanstalt in Braunschweig entwickelte Hillberg die Zeitsendeanlage in Mainflingen bei Offenbach. »Von der Zentrale in Braunschweig werden kontinuierlich Zeittelegramme an den Zeit­sender in Mainflingen gesendet. Dieser sendet das kodierte Zeittelegramm über Langwelle weiter«, erklärt Burger.

Der Mikroprozessor der Funkuhr entschlüsselt das Zeitsignal und leitet ihn an den Schrittschaltmotor weiter, der die Uhrzeit dann präzise einstellt. »Der permanente Empfang der Funkuhren ist im Umkreis von 1500 Kilometern um den Sender gewährleistet.«
Junghans hat 1985 als erster Hersteller auf die Möglichkeiten reagiert, die sich den Uhrenherstellern durch die stetige Miniaturisierung von elektronischen Bauteilen bot. Auf der Basler Mustermesse stellte das Schramberger Unternehmen damals seine erste Funkuhren-Kollektion für den privaten Bereich vor. »Es handelte sich um eine batteriebetriebene Quarzuhr mit Funksynchronisation, die in zwei Ausführungen angeboten wurde: als Tisch- und Wanduhr.«

Beiname »Brikett«
Das avantgardistische Design der Analoguhr erhielt von den Beschäftigten schnell den Beinamen »Brikett«. Allerdings eins mit einem stattlichen Preis: 980 D-Mark kostet das Schramberger Pionierstück. Bereits ein Jahr später, zum 125-jährigen Bestehen der Firma, wartete Junghans erneut mit einer Weltsensation auf: Mit der RCS1 boten die Schramberger die weltweit erste Funkuhr, die ihre Energie über Solartechnologie bezog. 1990 schließlich hatte Junghans die Funktechnologie so weit miniaturisiert, dass sie in eine Armbanduhr passte. Und so kam mit der »Mega 1« auch die erste Funkarmbanduhr der Welt aus Schramberg.

Quellenangabe: http://www.bo.de/lokales/kinzigtal/junghans-ausstellung-erinnert-pioniergeist-aus-schramberg

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