Die Museumslandschaft im Schwarzwald

60 Jahre Messerschmitt Kabinenroller

60 Jahre Messerschmitt Kabinenroller.
 
Fritz Fend 1920 - 2000 Ein eigenwilliger und genialer Konstrukteur geht seinen Weg! Während des Krieges wirkte Fritz Fend bei dem Unternehmen Messerschmitt an der Entwicklung des ersten Düsenjägers der Welt mit. Nach der Kapitulation wurde den Deutschen der Flugzeugbau zunächst verboten. Dem damals 26-jährigen arbeitslosen Flugzeugingenieur Fritz Fend aus Rosenheim blieb in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nichts anderes übrig, als im elterlichen Lebensmittelgeschäft zu helfen und zu verkaufen, was es in dieser Zeit so gab. Als ein beidbeinig amputierter Kriegsversehrter auf einem auf vier Räder montierten Brett in den Laden rollte, hatte Fritz Fend die Idee. Zutiefst betroffen von dem Leid und dem Elend der Schwerkriegsversehrten, beschloss er diesen Leuten wieder Mobilität zu verschaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es 800.000 Schwerkriegsversehrte, die einen Wunsch hatten - "Moblitität". Zu dieser Zeit war auch die Produktion von motorisierten Kraftfahrzeugen für Zivilpersonen durch die Militärregierung verboten, also überlegte sich Fend zunächst Alternativen. In einer Baracke entwarf er sein erstes "Versehrtenmobil". Es erinnerte an einen “Holländer”, jenes alte Kindergefährt, mit dem die Kinder die Straßen unsicher machten. Seine ersten Fahrzeuge jedoch hatten einen bequemen Sitz mit Rückenlehne und waren flott unterwegs. Die Kriegsversehrten waren sehr an dem neuen Gefährt interessiert. 20 Bestellungen hatte er bereits am Laufen. Doch Fritz Fend war noch nicht zufrieden. Er baute und konstruierte weiter.

Fend Flitzer

800.000 Schwerkriegsbeschädigte hatten einen Wunsch - “Mobilität” Fend konstruierte den überdachten Einsitzer mit einfachsten Mitteln, baute einen Pedalantrieb ein, später auch einen Handantrieb und nannte das Mobil “Fend-Flitzer”. Die Idee von Fritz Fend war es, ein Fahrzeug zu schaffen, das den Kriegsversehrten nicht schon von weitem erkennbar und ihn vor allem wetterfest machte. Geöffnet wurde das Fahrzeug, indem man das gesamte Verdeck hochhob. Dadurch wurde eine besonders große Öffnung frei, die der prothesentragende Fahrer zum Ein- und Aussteigen benötigte. Das Ganze rollte auf drei Rädern. Mit geringem Kraftaufwand brachten die Behinderten ihr 55 Kilogramm schweres Gefährt auf 15 Std/km. Gelüftet wurde das Gefährt durch seitliche Schiebe-fenster aus Plexi-Glas und für Gepäck war eigens Raum geschaffen. Nach 1949 wurde der Fend-Flitzer auch mit Zweitaktmotoren angeboten. Um Streit mit den Kleinauto-Fabrikanten vorzubeugen, erklärte Fend zu derer Beruhigung: "Der Motor soll mein Fahrzeug keineswegs zu einem Auto machen", "er soll lediglich dem Fahrer auf größeren Strecken Kraft ersparen". Die Anordnung aller Bedienungselemente an einem Lenker ermöglichten das Weglassen von Pedalen, was für die Invaliden natürlich wichtig war. Zu haben war der motorisierte "Fend Flitzer" mit 4,5-PS-Motor und einem Verbrauch von 2,8 Litern auf 100 km für 1285 DM. Fritz Fend entwickelte große Pläne: “Wenn der Bedarf der Kriegsversehrten gedeckt ist, wird der "Flitzer" als Fahrzeug des kleinen Mannes auf den Markt gebracht”. Mit ihm sollten Arbeiter und Angestellte, ungeachtet des schlechten Wetters und der Winterkälte, zu ihrer Arbeitsstätte fahren können. Heutzutage ist der Fend-Flitzer neben dem Fend-Lastenroller mit Abstand das seltenste Fahrzeug der Fend-Produktion. Vom Flitzer existieren gerade noch 4 ½ Exemplare. Ein Flitzer steht in Schramberg.

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